Abwechslungsorientierung ist ein Erkunden und Einplanen von Tätigkeits- und Umfeldwechseln zwecks Erhaltung oder Verbesserung
der Leistungsfähigkeit, der Gesundheit und des Wohlbefindens.
Das Gehirn muss zur Erhaltung oder Verbesserung seiner Funktionen
Abwechslung und Neues erhalten. Hierzu sind abwechselnde und neue Eindrücke und
vielseitige herausfordernde geistige Tätigkeiten notwendig.
Eine gute Abwechslung...
- verlangsamt den Alterungsprozess im Gehirn.
- hält das Gehirn länger Leistungsfähig.
- steigert die Aufmerksamkeit.
- weckt die Neugierde.
- trainiert das schnelle Einstellen auf Veränderungen.
- trainiert die geistige Flexibilität.
- reduziert die Gewohnheiten.
- reduziert das Bilden von starren Denkmustern.
- vermindert das gedankliche Festfahren.
- reduziert Stagnation.
- erhöht durch gedanklichen Abstand die Chance für bessere Lösungsansätze.
- erhöht die Kreativität.
- kann die Lerneffizienz verbessern.
Ein Mangel an Abwechslung...
- kann den Alterungsprozess im Gehirn beschleunigen.
- reduziert die Leistungsfähigkeit ungenutzter Gehirnfunktionen.
- reduziert die Fähigkeit auf Unvorhergesehenes angemessen zu
reagieren.
- kann zur Bildung starrer Denkmuster führen.
- reduziert die Kreativität.
Anforderungen an die Abwechslung:
Die Abwechslung sollte ....
- einen Kontrast zur gegenwärtigen Tätigkeit oder zum
Umfeld bieten.
- nicht zur Verdrängung wichtiger Aufgaben dienen.
- nicht die geistige Leistungsfähigkeit verringern.
- Freude bereiten und den Stress minimieren.
- die Lerneffizienz verbessern.
Bedarf an Abwechslung:
Abwechslung sollte erfolgen, wenn...
- die kreative Leistung merklich nachlässt.
- das Denken in eine Schleife geraten ist.
- sich zu feste Denkstrukturen gebildet haben.
- die Tätigkeit wenig Lernstoff enthält.
- der Lernstoff gut beherrscht wird.
- der Lehrer nicht mehr Neues vermitteln kann.
- die Tätigkeit monoton ist.
- die Tätigkeit zu Dauerfrust führt.
- unser Handeln hoffnungslos erscheint
- unsere Antriebskraft schwach ist.
Möglichkeiten für eine Abwechslung:
Eine mögliche Abwechslung ist ...
- die Pause.
- die Erholung, die Körperpflege.
- die Ausübung anderer oder neuer sportlicher Betätigungen.
- die Änderung der eigenen Erscheinung (andere oder neue Bekleidung, Frisur, ...).
- die Pflege von Kontakten (Feiern, Einladungen, Treffen, gemeinsame Aktionen,
...).
- die Aufnahme anderer oder neuer Gesprächsthemen.
- das Erarbeitung eines anderen bzw. neuen Lernstoffes.
- der Ortswechsel (andere Wohn- bzw. Arbeitsräume, andere bzw. neue Ausflugs- oder
Reiseziele, ...).
- der Besuch von Veranstaltungen (ergänzende Vorträge, neue Ausstellungen, ...).
- die Ausübung bestehender oder neuer Hobbys. (Gartengestaltung, Handwerken,
Musizieren, Aquariumpflege, ...).
- die Veränderung der Dekoration ( andere oder neue Tapeten, Wandbilder,
Blumen, ...).
- die Neugestaltung der Wohn- oder Arbeitsräume (andere Möbel, neue Möbelanordnung,
...).
Beispiele für eine Abwechslung:
- Kaffee vom Automaten holen.
- Fachmagazin lesen.
- Fotoalben durchsehen.
- Aquarium betrachten oder pflegen.
- Ausflugziele erkunden und aufsuchen.
- Speisen nach neuem Rezept zubereiten.
- Zähneputzen gelegentlich mit der nicht bevorzugten
Hand.
Tipps für eine abwechslungsreiche Versorgung des Gehirns:
- Erkenne die Möglichkeiten für Abwechslung.
- Ermögliche dir neue Erfahrungen.
- Sei offen für Rätsel und arbeite an ihrer Lösung.
Bei Erfolg ergibt dies das angenehme Aha-Erlebnis.
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- Durchbreche so oft wie möglich die alltägliche Routine.
Wähle für deine Rückwege gelegentlich andere Routen. Probiere
z.B. neue Speisen aus,
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- Halte dich bevorzugt in abwechslungsreichen Umfeldern auf.
- Gestalte dir ein Abwechslungserzeugendes Umfeld.
Z.B. einen Garten mit vielfältigen Pflanzen. Pflanzen, die zu verschiedenen Jahreszeiten blühen.
Ein Aquarium, usw.
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- Gestalte den Ablauf deiner Freizeit abwechslungsreich.
- Höre abwechselnd Musik verschiedener
Richtungen.
- Höre zeitweise andersartige internationale Musik.
- Vermeide einen zu langen Fernsehkonsum ohne Abwechslung.
- Das Gehirn wird nur teilweise gefordert und reduziert seine Aktivität.
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- Wechsel öfter die Kontakte zu deinen Mitmenschen.
- Halte besonders Kontakt zu Menschen, die abwechslungsorientiert sind.
- Sorge selbst für Abwechslung bei Treffen. Überrasche mit Neuem oder unterhaltsamen Dingen.
- Frage beim Treffen deiner Mitmenschen z.B. nach ihren Vorhaben oder neuesten
Erfahrungen.
- Finde Kontakt zu Interessengruppen, in denen viel Abwechslung entsteht.
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- Plane die Abwechslung unter deinen Aufgaben und Arbeitsabläufen.
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- Wechsel deine Lernabschnitte so ab, dass das Nachwirken in
den zuvor aktiven Gehirnbereichen nicht gestört wird.
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(c) Harald Wilken, www.gehirn-vital.de
Gehirnvitalisierung, Vitalverhalten, Abwechslungsorientierung